Quellentexte

Yoga ist tatsächlich sehr alt! Die ältesten Funde, welche auf yogische (Meditations-)Praxis hinweisen, werden nach neusten Erkenntnissen auf mind. 2500 Jahre v.Chr geschätzt. Sie stammen aus den berühmten Ausgrabungen bei Haleppo und Mohenscho Daro im heutigen Pakistan.

Der Yoga, den wir hier im Westen kennen, ist nur ein ganz winzig kleiner Teil dessen, was im Ursprungskontext darunter verstanden wird. Die Texte, über Jahrtausende entstanden,  sind so ergiebig und vielfältig, dass es wirklich „für alle etwas dabei hat“,   um es salopp auszudrücken. Ich möchte alle Philosophie- Interessierten ermutigen!  Es ist richtig spannend, in diesen Texten zu stöbern und  daraus (häppchenweise) „verdauliche“ Stückchen in den Alltag hinüberzunehmen.

Der Yoga hat auch nicht nur einen Ursprung. Er ist vielmehr über die Jahrtausende gewachsen und zählt als darsana zu den orthodoxen sechs grossen indischen Philosphiesystemen.

Wichtige Quelltexte sind die vedas, hier vor allem die (im Vergleich zu den ältesten Vedatexten) relativ jungen upanisaden.

Ein nicht ganz so alter, aber mindestens genauso wichtiger Grundtext ist natürlich der Klassiker, die grosse  bhagavad gita mit den sogenannten margas, den yogawegen.

Zwei der sechs orthodoxen Philosophiesysteme des Hinduismus, (sogenannte darsanas) nämlich  yoga und samkhya enthalten ebenfalls sehr wichtige Textsammlungen. Dies sind das berühmte yogasutra von patanjali und dessen zugrundeliegende Theorie, die samkhyakarika von isvarakrsna.
Alle diese Texte entstanden lange vor- bis kurz nach- dem Jahr Null unserer Zeitrechnung.

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Erst viele Jahrhunderte später, nämlich etwa um das 13. – 15. Jh. n. Chr entstand die

hatha yoga pradipika: hier finden sich dann die im Westen als Inbegriff von „yoga“ verstandenen typischen hatha-yoga Stellungen.

Hathayoga wird oft auch der Yoga des grobstofflichen Körpers genannt.  Die hatha yoga pradipika (und auch ihre nahe Verwandte geranda samhita) gründet hauptsächlich auf den riesigen Textsammlungen der tantra Lehren.